Top Dogs
Urs Widmer
Regie: Miguel Parada & Daniela Decker
Urs Widmer formuliert in seinem Stück „Top Dogs“ eine vorsichtige Antwort.
Und diese Antwort lautet: Sie bleiben dort, wo sie sind.
Nicht physisch natürlich, aber ansonsten rattern sie munter so weiter, wie sie es all die Jahre zuvor in der großen Kapitalmaximierungsmaschine getan haben. Nur befinden sie sich eben nicht mehr in ihren Büros, sondern in einer Art Manager Wiederaufbereitungsanlage, wo versucht wird, ihnen ihre zerfetzten
Egos wieder zusammenzutackern.
Was gar nicht so leicht ist, weil der eine oder andere noch gar nicht verstanden hat, was ihm (ausgerechnet ihm!) widerfahren ist.
Das Ergebnis ist ein groteskes Schaulaufen von Steckengebliebenen. Von Sumpfkaspern, die
plötzlich anfangen in der Gegend herumzuphilosophieren.
Will die eigene Ehefrau wirklich Sex am Samstag? Darf man den anderen mit der Mitleidstour kommen? Was ist eigentlich alles erlaubt, wenn man mit seinem ehemaligen Chef eine Bergwanderung macht?
Und für zwischendurch gibt es Gipferlis. Gipferlis auf einer eigens hierfür eingerichteten Gipfelkonferenz. Eine der vielen Wortspiele Urs Widmers. Wo wir wieder bei Top-Dogs wären.
Top-Dogs statt Underdogs, Sie verstehen? Das mögen Sie nicht witzig finden. Gut, das ist in Ordnung. Das liegt aber daran, dass Sie anscheinend kein verkrampfter Typ sind. Sie arbeiten zu wenig. Sie gehören in den Zuschauerraum, statt auf die Bühne!
Fotos: sepics.de