75 Jahre Schauspielstudio | Die Jubiläumsfeier
Regie: Ensemble des TU-Darmstadt Schauspielstudios
Aufführung im 806qm inklusive Jubiläumsfeier
16.08.2024
806 qm, Alexanderstraße 2, 64283 Darmstadt
Nur Abendkasse (keine Kartenzahlung)
Eintritt: 8€, Supporter-Ticket: 15€
Im Ticket inklusive: Pre-Party (17 Uhr), Aufführung Jubiläumsstück (20 Uhr), After-Party (anschließend)
Reservierungen auf: https://pretix.eu/TUDS/75jahretuds/
Das TU Darmstadt Schauspielstudio feiert sein 75-jähriges Jubiläum mit einer einzigartigen Szenencollage. Die Zuschauenden erleben eine Reise durch die Geschichte von 1949 bis in die Zukunft und durch vielfältige Theatergenres. Von Brecht bis Dunkle Romantik, von Reality TV bis Sci-Fi – das Ensemble zieht alle Register, um einen eindringlichen und dynamischen Theaterabend zu bieten.
Erlebt die faszinierenden Geschichten und Geheimnisse des TUD Schauspielstudios, eine der ältesten und traditionsreichsten Universitäts-Theatergruppen Deutschlands! Was hatte die Gründung der BRD mit der Gründung des Studios gemeinsam? Wie wird unser meistgespieltes Stück „Hexenjagd“ in 10 Jahren aussehen? Was geht im Inneren eines von der Gesellschaft geplagten Regisseurs vor? Verfolgt, wie eine Unterschrift-Beglaubigung den neu gewählten Vorstand in den Wahnsinn treibt. Erlebt das Drama der Alltags-Antagonisten der Amateurtheatergruppe und entdeckt das mysteriöse Wesen, das das Bühnenbildlager im ehemaligen Luftschutzbunker der TU Darmstadt sein Zuhause nennt.
Ein Muss für alle Theaterliebenden, die sich auf eine außergewöhnliche und facettenreiche Aufführung freuen!
Programm
Erzähler
Thomas Sturmfels
Text: Constantin Sporleder, Leah Strubelt
Gründungsszene
Wir schreiben das Jahr 1949. Eine junge Bundesrepublik ist in der Selbstfindungsphase. In dieser Zeit versucht ein einsamer Regisseur ein Theaterstück zu adaptieren. Doch schon bald muss er herausfinden, dass Kunst ein Politikum ist. Der Machtkampf der Großmächte findet auch seinen Weg ins Theater und zwischen den Zeilen findet ein Machtkampf statt, der die Gesellschaft und das Theater entzweit.
Auf welche Seite muss man sich stellen? Kann man es sich überhaupt leisten, eine Seite zu wählen? Und was muss man machen, um einfach frei zu sein?
Ein falscher Schritt, und es kann auch in einem kalten Krieg ganz schön heiß werden.
v.l.n.r. Conrad Linzner (Wolga), Aysun Rufullayeva (Spree, 16.08.), Nicolas Wiefelspütz (Der erste Regisseur), Helene Miller (Spree, 02.08. & 03.08.), Constantin Sporleder (Mississippi)
Text: Constantin Sporleder
Und täglich grüßt der Roland dir
Wer reitet so spät? Sicherlich niemand der zum Bürgeramt will, denn die Öffnungszeiten sind sehr arbeitnehmerfreundlich; für diejenigen, die im Bürgeramt arbeiten versteht sich. Was also tun, wenn man am Tag vor der Jahreshauptversammlung noch schnell eine beglaubigte Unterschrift für ein amtliches Dokument benötigt, welches dann beim Vereinsregister eingereicht werden muss, damit man vom Finanzamt die Gemeinnützigkeit nicht aberkannt bekommt und mehrere Jahre Steuern nachzahlen muss? Wir vom Verein sagen: Das kriegt schon irgendwer irgendwann irgendwie hin! Und wenns der Freddy macht!
v.l.n.r. Maria Scharff (Sudabeh), Frederic Jacob (er selbst), Chris Michel (Dipl. Kaufm. Arne von Mollerhusen) Roland Johannes (er selbst)
Idee & Regie: Ensemble
Text: Chris Michel, Ensemble
Bühnenbild: Chris Michel
Wischi-Waschi-Theater
Ende der 1960er Jahre läuft es beim Schauspielstudio eigentlich recht gut. Zahlreiche unterhaltsame Stücke werden inszeniert und meist zum Lob der Kritik aufgeführt. Doch als sich im Jahr 1968 die Ereignisse in der Bundesrepublik überschlagen und sich die Studierendenschaft politisiert, steigt auch der selbstgemachte Druck, sich dem Kampf für eine bessere Gesellschaft anzuschließen – allen voran auf den damaligen Regisseur, der sich schließlich mit einer vollmundigen Ankündigung selbst unter Zugzwang setzt, ab jetzt politisches Theater zu machen.
Was ihn dazu brachte – und was aus dem idealistischen Vorhaben wurde – zeigt diese Szene ohne Anspruch auf historische Genauigkeit, aber unter Nutzung historischer Texte. Inspiriert von Elementen der Schwarzen Romantik des 19. Jahrhunderts wie auch der Postmoderne wird das zerrissene Innenleben eines Künstlers nach außen gekehrt.
v.l.n.r. Josephine Molis (Wischi), Luca Del Nero (Der zerissene Regisseur), Constantin Sporleder (Waschi)
Idee: Luca Del Nero
Text: Ensemble, div. Ausgaben der "darmstädter studentenzeitung" von 1968
Regie: Ensemble
So will es das Gesetz
So begabt unsere TUDSler auch beim Schauspielern sein mögen, schlussendlich sind die meisten von ihnen Studierende, die mit der harten Realität deutscher Bürokratie noch nicht vertraut sind und auch auf die ein oder andere Party nicht verzichten können. Deswegen stoßen sie sich bisweilen an schwer nachvollziehbaren Regularien und geraten in Auseinandersetzung mit Alteingesessenen. Sehen Sie diese mitreißende Gerichtsshow, in der die Vergehen des Schauspielstudios offengelegt werden. Die Justiz verlangt drastische Mittel, um den Verein für dessen außergewöhnliche Straftaten zur Rechenschaft zu ziehen.
v.l.n.r. Esther Strubelt (Esther Strubelt), Tim Haubert (Tim Haubert), Ronja Richter (Die Richterin), Marius Deuker (Der Staatsanwalt), Josephine Molis (Die Gerichtsschreiberin)
Regie: Ensemble
Unterstützung: Antonia Nopens
Hexenjagd
Da sich die Aufmerksamkeitsspanne des Theaterpublikums im Jahr 2035 soweit verkürzt hat, dass es keinem kompletten Stück mehr folgen kann, greift das Schauspielstudio zu dem drastischen Mittel, die Handlung des Stückes „Hexenjagd“ von Arthur Miller auf 10 Minuten einzudampfen. Außerdem wird das Stück in dem der Zeit einzig angemessenen Genre des Trash-TV inszeniert. Werdet Zeuge, wie Abigail Schantalle die anderen Teilnehmer aus der Show mobbt und wie John Kevin an den 10 Geboten scheitert… und was hat eigentlich der Teufel damit zu schaffen…?
v.l.n.r. Dominique Haubert (Abigail Williams), Luca Del Nero (Richter Danforth), Jakob Schuckmann (John Proctor)
nicht angebildet: Leah Strubelt (Elizabeth Proctor), Benjamin Schepens (Pastor John Hale), David Riehl (Der Teufel), Constantin Sporleder (John Proctor, Zweitbesetzung)
Idee & Konzept: Dominique Haubert, Marie Mußmann, Tim Haubert
Regie: Ensemble
Text: Dominique Haubert, Marie Mußmann, Leah Strubelt, Arthur Miller
Videoeinspieler: Benjamin Schepens
Bunkerdämon
Wir befinden uns in der Zukunft des TU Darmstadt Schauspielstudios und es wird mal wieder Zeit, die Requisitenlager aufzuräumen, genauer gesagt den ehemaligen Luftschutzbunker, in dem seit langem ein Dämon sein Unwesen treibt. Aus vier Schauspielstudio-Mitgliedern werden darum spontan Dämonenjäger*innen, welche sich mit dem nötigen Equipment und mehr oder weniger Expertise in den Bunker auf machen. Doch bald schon erfahren sie am eigenen Leib, wie der Dämon wirkt…
Kommen Sie mit in eine mysteriöse und von Silber triefende Szene, in der dem Wahnsinn des Theaters auf den Grund und vielleicht auch auf den Leim gegangen wird.
v.l.n.r. Tim Haubert (Dämonenjäger Marco), Conrad Linzner (Dämonenjäger Carl), Miriam Schöpf (Dämonenjägerin Lucia), Nicolas Wiefelspütz (Dämonenjäger Justus)
Text: Ensemble