Die Katze auf dem heißen Blechdach

Von heißen Tatzen und sterbenden Patriarchen

Wenn das heiße Blech unter den Tatzen brennt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Katze mutig und entschlossen zum Sprung ins Ungewisse ansetzt. Und es ist kein Wunder, dass es Maggie als Frau des alkoholsüchtigen Brick im spannungsgeladenen Familiengewitter nicht länger aushält. Donnerndes Familienoberhaupt derselben ist der steinreiche Big Daddy, den bald der Krebs dahinraffen wird, wovon er selbst allerdings am Wenigsten weiß. Dazu Bricks homoerotische Neigung, die Maggies Kinderwunsch mit Gleichgültigkeit entgegensteht. Um an das zu kommen, was man will, sind Lügen und Heucheleien probate Mittel zur vermeintlichen Problemlösung. Nur zu dumm, dass sich die Familienmitglieder nicht nur gegenseitig, sondern auch sich selbst belügen. Denn eigentlich denkt Brick, er sei den Männern gar nicht so zugetan und Big Mama glaubt nach wie vor an das große Familienglück, während Big Daddy mit der großen Heuchelei lebt. Ehrlich sind nur die Kinder.
Es ist eine zerrüttete Familie, die am Geburtstag des Patriarchen zusammenkommt. Dessen nahender Tod, die Erbschaft und die ausbleibende Schwangerschaft lassen nicht schwer erraten, was sich bald deutlich abzeichnen wird: Die Reibungen, Raffgierigkeiten und latenten Konflikte drohen sich mit Wucht zu entladen. Bei einer solchen Gruppendynamik, deren Macht jenseits individueller Wünsche wirkt, ist jedes hinzukommende Ereignis nur ein weiterer, fleißiger Brandstifter.

Wann Maggie letztendlich springt und die Lunte sich ins Innere des Fasses brennt, zeigt die diesjährige Inszenierung des TUD Schauspielstudio. Unter der Regie von Luca Del Nero bringt das junge Ensemble „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ von Tennessee Williams auf die Bühne des Theater Moller Haus im Exil.

In der Veranstaltung kommt Stroboskop-Licht zum Einsatz!

Kartenreservierung: karten@tud-schauspielstudio.de

Preis an der Abendkasse: 10 Euro / 7,50 Euro ermäßigt (bei Kauf über das Online-Ticketsystem fallen zusätzlich  2 Euro Systemgebühren an, bei Reservierung über Mail/Telefon keine weiteren Gebühren)

Übersetzung: Jörn van Dyck

Mit freundlicher Genehmigung der University of the South, Sewanee, Tennessee. Aufführungsrechte: Jussenhoven & Fischer, Theater & Medien